Genau ein Jahr ist es jetzt her, dass Stefan Leitl Cheftrainer der ersten Mannschaft wurde. Eines der ersten Spiele unter ihm war das gefeierte 4:0 auf St. Pauli. Und nun? Nur ein Jahr später: Der Trainer ist der selbe, der Gegner ist der selbe, doch bereits vor der Begegnung mit den Kiezkickern standen die Vorzeichen für Stefan Leitl schlecht. Nach einem emotions- und ideenlosen Spiel unserer Mannschaft muss nun der Trainer gehen.
Im Prinzip hätte ich für diesen Eintrag, die Berichte der letzten Wochen kopieren können. Die Jungs hatten den Ball zwar meist in den eigenen Reihen, wirkten aber größtenteils so, als ob sie nicht wüssten, was sie damit anstellen sollen. Torchancen waren quasi nicht vorhanden.
Ich habe letzte Woche mehr Kampfbereitschaft vom Team gefordert, damit aber nicht regelmäßige Platzverweise gemeint. Der Einsatz von Kerschbaumer gegen Ziereis war verdient mit der gelb-roten Karte geahndet worden und hat der Mannschaft absolut nicht weiter geholfen. Ein Team, das bei jedem Rückschlag so in sich zusammenfällt, wie es der FCI in dieser Saison macht, hat ein Motivationsproblem. Die Niederlage gestern nach dem Platzverweis somit schon herahnbar.
Jetzt liegt es an Allen, den Karren wieder aus dem Dreck zu fahren. Das Team MUSS eine Reaktion zeigen, ganz gleich, wer nun für Ein- und Aufstellung verantwortlich sein wird. Und wir Fans müssen unserer Mannschaft den Rücken stärken. Nach einem verlorenen Spiel darf man seinen Unmut äußern, ja der anschließende Dialog sollte sogar sein, aber während des Spiels müssen wir als Fans vollgas unterstützen.
Dass wir zusammenhalten können, haben wir gestern eindrucksvoll gezeigt, auch wenn der Anlass dazu ein trauriger war. An dieser Stelle großen Dank an alle St. Pauli Fans, die die vier Schweigeminuten ebenfalls eingehalten haben. In den Farben getrennt, in der Sache vereint!
Über mögliche neue Trainer spekuliere ich jetzt nicht, das dürfen gerne andere machen. Ich richte den Blick nach vorne. Bereits am Dienstag geht es gegen Köln und da muss jeder seinen Beitrag für ein gelungenes Spiel beisteuern.
Für Alexander, unseren neuen Freund aus Österreich tut es mir leid. Dein erstes Heimspiel hast du dir sicher anders vorgestellt! Aber wir freuen uns schon, dass du jetzt öfter dabei sein wirst und dann kommen auch bessere Spiele. Mehr von der Sorte wie zuletzt halten nämlich weder mein Herz, noch meine Leber lange aus.