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  • Caroline

Schwarz-rote Leidenschaft, auch wenn´s Leiden schafft

Aktualisiert: 14. Juni 2023


Ich sitze am Schreibtisch, einige Stunden sind seit dem Abpfiff nun vergangen. Zwischenzeitlich habe ich einen Kaffee getrunken und mir überlegt, was ich über das heutige Spiel schreiben könnte.


Ich könnte natürlich wie auch schon in den letzten Wochen schreiben, dass wir in der ersten Halbzeit bei den Basics sehr dilettantisch ausgesehen haben, der zum Führungstor verholfene Freistoss durch ungenügende Abwehrleistung enstanden und die Moral von Mannschaft und Fans nach einem Gegentreffer unteriridisch ist. Auch heute haben wir uns hinten raus wieder gesteigert, doch den Ball einfach nicht im gegnerischen Tor untergebracht. Aber das alles habt ihr heute vermutlich selbst gesehen und falls nicht, in den letzten Wochen hier schon gelesen.

Deshalb schreibe ich heute lieber darüber, warum wir trotz der gezeigten Leistung Woche für Woche ins Stadion gehen, von Stadt zu Stadt pilgern und unserern FC lautstark unterstützen.

Gerade in den letzten Wochen wurde ich häufig gefragt: "Was machen denn deine Schanzer zur Zeit?", "Gehst du überhaupt noch ins Stadion bei solchen Auftritten?", oder "Warum tust du dir das an?".

Ganz grundsätzlich, wir gehen tatsächlich freiwillig ins Stadion! Das mal vornweg.

Es ist ein bisschen so wie früher in der Schule. Wenn man an seine Schulzeit zurück denkt, kommen einem doch auch nicht zuerst Erinnerungen ans Nachsitzen oder an schwierige Tests bei unangenehmen Lehrern. Nein, man erinnert sich an die Pausen mit seinen Freunden, an die heimliche Zigarette vor Schulbeginn und die Insiderwitze innerhalb der Klassengemeinschaft.

Und so ist es beim Fußball auch. Wer regelmäßig geht, findet bei den Schanzern schnell Freunde.

Da sind die Amigos, die im Stadion immer neben uns stehen und einfach nur lässig drauf sind. Die XII. Legion, wo wir vor allem mit Christian immer ein paar Witze reißen können. Die Torkelschanzer, die auf dem Parkplatz vor dem Stadion für die entsprechende Einstimmung mit Kaffee und Kuchen sorgen und natürlich noch all die Anderen, die man im Laufe der Zeit so kennen und lieben lernt. Gerade bei unseren Leuten ist privat gerade so viel los, dass es toll ist, wenn man sich zumindest im Stadion sieht und bei tollem Fußballwetter und Bier, Zeit mit seinen Freunden verbringen kann.

Alex, du bist heute wieder extra aus Österreich angereist, hast dir den Wies´n Stress am Münchener Hauptbahnhof angetan und kommst erst gegen Mitternacht wieder zu Hause an. Meinen Respekt dafür, aber das tust du sicherlich nicht allein wegen des Fußballs.

Während des Spiels kann man dann alles rauslassen. Du peitscht deine Mannschaft nach vorne, singst mit deinen Freunden, leidest bei Gegentoren und freust dich über eigene Treffer.

Die positiven und negativen Emotionen mögen dabei nicht immer ausgeglichen verteilt sein, aber eines überwiegt immer: Die Liebe zum Verein.

Natürlich wünsche auch ich mir, dass wir wieder besseren Fußball spielen, endlich ein Erfolgserlebnis einfahren und dass wir uns nach dem Spiel wieder vor Freude in den Armen liegen. Aber all die Rückschläge, die wir in letzter Zeit hinnehmen mussten, ändern doch nichts daran, dass man sich seinen Herzensverein nun mal nicht aussuchen kann. Oder hat irgendwer die Schule geschmissen, weil die Lehrer nicht gut genug waren?




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